Autorenporträt Jo Zybell

 

Von Jo Zybell ist immerhin bekannt, dass ihn seine Mutter in den 50iger Jahren während einer Reise in Düsseldorf geboren hat. Angeblich sei an diesem Tag der Rhein zugefroren gewesen - was aber vermutlich mit seiner Geburt in keinem direkten Zusammenhang steht. Kurz darauf wuchs Zybell u.a. in Cottbus, Frankfurt, Rastatt und Karlsruhe auf.

In Kindheit und Jugend begann er sich die Langeweile mit selbst ersonnenen Gedichten und Geschichten zu vertreiben. Sein ätzendster Job war es, eine gewisse Mathematiklehrerin im Auge zu behalten, während sie die Tafel vollkritzelte (mit Funktionsgleichungen und Infinitesimalrechnungen). Sein schönster, Geschichten aus dem Leben Verstorbener vor deren Särgen in Dortmunds Trauerhallen zu erzählen. Dazwischen verdiente er sein Geld auf mancherlei Weise: Hähnchen grillen, Kranke pflegen, Hauswände maurern, predigen, Taxi fahren, Leute sozialbearbeiten und dergleichen.

Zitat Jo Zybell:

“Ein bißchen was geschrieben habe ich eigentlich immer, Geschichten erzählt sowieso, schon berufsbedingt. Meine erste Veröffentlichung, für die es Kohle gab, war ein Gedicht. Ich hab's in einer Bank anläßlich einer Vernissage vorgetragen. Es hieß 'Kröpfungsgeschichte', eine böse Persiflage auf die Schöpfungsgeschichte. Sie zahlten glaub ich DM 100 dafür, bis heute meine Hausbank, mit fettem Dispo, Gott segne sie.”

Während eines Jobs in einer Psychoklinik im Schwarzwald fiel ihm die Geschichte des größenwahnsinnigen Nashorns Nero ein, das keine gescheckten und gestreiften Mittiere in der Savanne duldete. Die wurde von Rowohlt als Kinderbuch mit Erfolg gedruckt.

Danach meinte seine Liebste, es müsste eigentlich Spaß machen, mal einen dieser Arztromane zu verfassen. Seitdem schreibt Jo Zybell für den Bastei Verlag. Meistens jedenfalls. Dort erfüllt er sich manchen Jugendtraum: Zum Beispiel auf dem Rücken eines Rappen durch die Prärie zu reiten, in einem Jaguar E herumzukurven und durch postapokalyptische Großstädte zu wandern...

Kometen auf Kollisionskurs hält Jo Zybell für unpraktisch, weil sie seinen Tabak- Getränke- und Zeitungshändlern das Leben unnötig schwer machen könnten.

Die Krönung seiner bisherigen schriftstellerischen Laufbahn bildete die Ehrung als Bester Autor mit dem DEUTSCHER PHANTASTIK-PREIS 2001.

 

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Jo Zybell kurz nach der Preisübergabe

Sänger´s Interview mit Jo Zybell

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